Donnerstag, 30. Oktober 2008

Westcoast

Also um die Debatte um den Haarschnitt von Chrille zu beenden: Er war beim Friseur und hat sich die Haare bis auf 5 Millimeter schneiden lassen. Sie sind weder gefaerbt, noch ist seine Glatze verbrannt, es war einfach Zeit sie abzuschneiden.
Jetzt zu wichtigeren Dingen: Wir hatten ein paar super Tage im Abel-Tasman-National-Park. Bei traumhaft karibischen Wetter sind wir einen Tag an der Kueste Kayak gefahren, haben dann abends in einer abgelegenen Bucht gecampt und sind am naechsten Morgen die bergige Kueste entlang gewandert. Abends hatten wir dann eine Art Robinson Crusoe Erfahrung. Eigentlich war ein Wassertaxi bestellt, um uns abzuholen und wieder zurueck in die Zivilisation zu bringen. Doch es kam nicht. So warteten wir an dem einsamen Strand und hofften noch andere Menschen zu treffen, die allerdings nicht eintrafen. Das erste Boot, das dann endlich vorbei kam, fuhr einfach an uns vorbei und ignorierte uns. Ein bischen Unsicherheit kam auf. Dann entdeckten wir ein zweites Boot, das allerdings auch zum anderen Strand fuhr. Als es dann wieder in unsere Richtung kam winkten wir auffaellig, um irgendwie auf uns aufmerksam zu machen. Das Boot schien seinen Kurs zu wechseln und sich in unsere Richtung aufzumachen. Wir griffen zu unseren Rucksaecken. Doch dann aenderte das Boot wieder den Kurs und steuerte auf eine Insel zu (Wir dachten, wir haetten deutlich gemacht, dass wir auf sie warten). Naja, nach wiederum heftigem Wincken kam das Boot dann endlich zu uns, fragte was wir wollten und nahm uns letztendlich mit. Man hatte uns wohl vergessen... Wir hatten uns schon ueberlegt, wie wir die Nacht ohne Schlafsack und Zelt verbringen wuerden (denn die hatten wir am Campingplatz gelassen). An die von Euch, die demnaechst heiraten oder an ihrer Ehe arbeiten wollen: Dieser Nationalpark waere ideal fuer die Flitterwochen und bei einem gemeinsamen Kayaktrip lernt man gleichzeitig Teamwork und Kommunikation.

Jetzt sind wir an der rauhen Westkueste mit riesigen Wellen und starker Brandung, in der man freiwillig wohl kaum baden geht. Demnaechst geht es dann in die suedlichen Alpen (Die heissen wirklich so. Oesterreicher haben hier ihren Einfluss hinterlassen). Das Internet ist hier absolut teuer, daher nur kurz: Uns geht es wirklich gut!

Montag, 20. Oktober 2008

Im Sueden des Norden

Wir haben es geschafft: Jetzt gibt es auch die ersten Fotos, damit Ihr uns auch glauben koennt, dass wir wirklich hier sind und nicht im Hotel auf Mallorca. Zu naechst mal ein Foto von unserem vorruebergehenden Wohnsitz:
Bisher macht unser kleiner Bus ganz gut mit. Der Service an den Tankstellen ist einzigartig. Kaum ist der Motor aus, fuellt schon jemand das Auto mit Diesel (Aktueller Preis pro Liter: 0,63 Euro). Besonders bei den laendlichen Tankstellen entwickelt sich schnell ein Kloenschnack und uns werden die besten Sehenswuerdigkeiten der Umgebung empfohlen. Also, wie schon berichtet: Die Neuseelaender sind sehr freundlich. Die Distanzen sind eigentlich nicht so gross, doch aufgrund der Strassenverhaeltnisse (Richtige zweispurige Autobahnen gibt es ganz selten) braucht man doch im Verhaeltniss zu den deutschen Distanzen wesentlich laenger. Uebernachten und Picknicken tun wir meisten in schoenen Nationalparks, in denen man entweder kostenlos oder fuer ein paar Dollar stehen darf. Wenn wir dann mal wieder eine Dusche brauchen steuern wir auch mal einen richtigen Campingplatz an :-).

Inzwischen sind wir in Wellington, der Hauptsadt Neuseelands angekommen. Highlights der letzten Woche war u.a. sicherlich der Hot-Water-Beach auf der Coromandel Halbinsel: Bei Ebbe grabt man sich ein Loch in den Sand und hat seinen eigenen Pool. Das Wasser war knapp 50 Grad warm, an einigen Stellen hat man sich sogar fast verbrannt durch die heissen Quellen, die das Wasser aus dem Boden entspringen lassen. Weiter im Sueden, in Rotorua, stank die ganze Stadt nach verfaulten Eiern. Kaum zu glauben, dass soviel tausend Menschen in dieser Stadt leben, in der ueberall und staendig Schwefel und heisser Dampf aufsteigt. Dort haben wir auch ein orignal und noch aktives Maoridorf besucht. Maori sind die aeltesten Einwohner Neuseelands und ziemlich integriert in die Gesellschaft. Chrille war besonders begeistert, den originall HAKA-Tanz zu sehen. Wir koennten noch so viel erzaehlen, aber das soll jetzt erstmal reichen.

Chrille hat ganz vergessen den Spass und den Nervenkitzel zu erwaehnen, den wir (besonders Caro) hatten, als wir bei einerRaftingtour einen 7 m tiefen Wasserfall runtergesaust sind. Nass waren wir sowieso, da es in Stroemen regnete.

Jetzt noch ein kleiner photographischer Nachtrag:



Das Cape Reinga, ganz im Norden Neuseelands bei besten Blick auf den Pazifik


Chrille beim Sanbborden, ein super Spass!Die Bay of Islands, auf dieser wunderschoenen Insel haben wir eine Picknickpause gemacht.



Chrille an den Wasserfaellen von Whangarei (Ja, die Ort haben hier sehr coole Namen, darin wird u.a. der Maori Einfluss deutlich: Kerikeri, Whakapapavillage, Whanganui etc.).

So, morgen nehmen wir die Faehre von Wellington nach Picton ueber die Cook-Strasse. Die Fahrt soll sehr schoen sein, wenn man dann gutes Wetter hat, hoffen wir's. Wir vermissen Euch, hoffen Euch geht es gut und freuen uns Euch irgendwann mal wieder persoenlich zu sehen.

Montag, 13. Oktober 2008

Zurueck aus dem Norden

Ich hatte es mir so fest vor genommen und doch ist es schief gegangen: An der ersten Kreuzung in unserem "neuen" Campervan wollte ich blinken und habe dann doch intuitiv den Scheibenwischer benutzt. Denn Blinker und Scheibenwischer sind ja auch vertauscht (Es dauert glaube ich dreimal bis ich mich daran gewoehnt hatte - Caro ging es spaeter genauso). Mit unserem Auto sind wir bestens zufrieden, ausser dass es bei den zahlreichen Bergen doch eher gemuetlich den Berg hoch faehrt und selbst LKWs uns ueberholen, aber wir sind ja auch im Urlaub. Zwei Gasherdplatten, ein Abschwaschbecken, ein 20 Liter Wassertank und frische Bettwaesche machen den Urlaub angenehm.
Inzwischen sind wir wieder in Auckland und vom hohen Norden zuruekgekehrt. Eins steht schon jetzt fest, wo wir nur einen kleinen Teil des Landes gesehen haben, es gehoert definitiv zu den schoensten dieser Erde, weil es eben so enorm vielfaeltig ist. Das Wetter ist besser geworden. Besonders in der schoenen Bay of Islands, in der man sich wie in der Karibik fuehlt, war unsere Schiffstour zwischen den vielen kleinen Inseln beeindruckend. Am Cape Reigna, den noerdlichsten und ebenso einsamsten Fleck Neuseelands (zumindest von uns so gefuehlt) haben wir den unendlichen Blick in den weiten Pazifik genossen und direkt daneben in einer wunderschoenen Bucht gecampt. Trotzt Bulli und Bettdecke ist es nachts doch sehr kalt. Auf einer der groessten Duenen Neuseelands haben wir uns ein Sandboard ausgeliehen und sind die Duenen runter geheitzt. Was fuern Spass!!!
Gestern haben wir in einer kleinen Stadt Dagarville (4.500 Einwohner, wir wuerden so etwas wahrscheinlich noch Dorf nennen) eine Taufe in einer Baptistengemeinde miterlebt. Taufgewaender, wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt es hier nicht. Mant tauft in Badeshorts und T-shirt. Beindruckend war, wie der Pastor in Shorts, T-shirt und Barrfuss vorne Stand und kurz vor der Taufe noch mal erklaert hat, was jetzt passiert (Koennte ich das auch in einer deutschen Gemeinde auch machen?). Anschliessend wurden wir ueberraschend von einer aelteren Schwester zum Mittagessen und zur Uebernachtung in ihrem schoenen Haus auf dem Berg eingeladen. Traumhaft, dass war ein richtiger Sonntag fuer uns.
Nichtdestotrotz fehlen uns doch Familie, Freunde und die vertraute Umgebung. Nach dem gemeinschaftlichen Leben in Elstal ist die Einsamkeit hier in NZL noch gewoehnungsbeduerftig.
Gerne wuerden wir Euch auch ein paar Fotos zeigen, doch das ist in den Internetcafes nicht moeglich. Vielleicht ergibt sich ja noch was.
Jetzt geht es ab in den Sueden, ca. noch eine Woche auf der Nordinsel, bevor wir dann die Faehre in Wellington nach Picton zur Suedinsel nehmen. Wir hoffen, wir koennen uns bald mal wieder melden.

Montag, 6. Oktober 2008

City of Sails

Der staendige Wind hier in Auckland (aehnlich wie an der Kueste zu Hause) berechtigt den Beinamen City of Sails. Besonders der riesige Hafen, Zielort des weltberuehmten America`s Cup, hat schon ein besonderes Flair. Gestern sind wir mit einer Faehre nach Devonport, gegenueber von Auckland, gefahren und konnten die Skyline aus einer gewissen Distanz bestaunen. Die alten suessen Hauesser (Caros Beschreibung) im Kolonialstil nahmen uns mit zurueck ins 19. Jahrhundert. Hoehepunkt war der Besuch der dortigen Anglikanischen Kirche, die uns einlud alle Haustiere mitzubringen, damit sie gesegnet werden koennen. Schade, dass ich kein Meerschweinchen zur Hand hatte.

Besonders die Freundlichkeit und Sportlichkeit der Neuseelaender ist auffallend. Andauernd laufen Jogger ans uns vorbei. In Geschaeften wird man sehr freundlich und zugewandt bedient. Diese Offenheit und Gelassenheit ist beeindruckend. Fuer alle die jetzt auch gerne im Urlaub waeren, sei noch erwaehnt, dass das Wetter kein Stueck besser ist als zu Hause: Es regnet heute und ist fuer den Fruehling noch relativ kalt. Ab morgen mieten wir uns den kleinen Bus und starten unsere Reise in den Norden Neuseelands. Ich habe schon jetzt Respekt vorm Linksfahren...

Sonntag, 5. Oktober 2008

Ankunft in Auckland

So, es ist geschafft. Nach offiziellen drei Tagen Flug (1.- 3. Oktober) sind wir gut und heil in Auckland /NZ angekommen. Die Fluege waren angenehm, wir haben uns immer wieder den Magen vollgeschlagen, in Singapur unsere Fuesse massieren lassen (kostenlos!!!) und uns von unserem Sitznachbar in die Geheimnisse des neuseelaendischen Bier einfuehren lassen. Scott sass ca. 20 Stunden neben uns. Er ist der typische Australier. Laessige Kleidung, braun gebrannt, wohnt am Bondi Beach (schoenster und bekanntester Strand in Sydney) und surft so oft er kann.
Hier in Auckland sind wir die ersten Tage in einem Backpackerhostel untergekommen. Als wir am ersten Abend uns unser Essen gekocht haben und uns dann in den Aufenthaltsraum gesetzt haben, fuehlten wir uns wie in alten Zeiten auf der Logos. Menschen aus aller Herren Laender begruessten uns, wollten wissen wer wir sind und woher wir kommen. Also ein sehr freundlicher Empfang.
Wie es sich fuer einen angehenden Baptistenpastor gehoert, waren wir heute im Gottesdienst: Im Baptist Tabernacle of Auckland. Schoen, dass trotz der vielen tausend Kilometer Entfernung dennoch die gleichen Lieder gesungen werden. Da fuehlt man sich doch gleich ein Stueck wohler.
Soviel fuer den Anfang, demnaechst gibt es mehr.