Sonntag, 24. Juni 2007

Freiheit für Tibet

am Freitag habe ich als Teil einer Exkursion ein tibetisch-buddhistisches Zentrum in Berlin-Mitte besucht. Sehr interessant. Unser Gastgeber, ein ehemaliger Mönch, der viele Jahre selber im Tibet und Indien lebte, hat uns eine intensive Einführung in den Buddhismus gegeben. Beeindruckend am Buddhismus finde ich die Konzentrationsübungen, durch die man die Wirklichkeit anders oder auch besser wahrnimmt. Sicherlich eine gute Technik, um mal einige andere Eindrücke über sein eigenes Leben und seiner Umwelt zu bekommen. Dennoch blieben gerade für den Alltag einige Fragen offen. z.B.: Die typisch menschliche Erfahrung des Leids schien nicht wirklich aufgegriffen und respektiert zu werden bzw. es wurde keine wirkliche Perspektive für solche Erfahrungen vermittelt. Gleichwohl war es ein Besuch, der mich sicherlich bereichert hat.

Montag, 18. Juni 2007

töten war so leicht geworden wie trinken

"Jeder Mensch auf der Welt sollte dieses Buch lesen. Nicht wegen der umfassenbaren Geschichte und auch nicht, weil es so herausragend gut geschrieben ist. Wir alle sollten es lesen als eine Lektion, was es bedeutet, Mensch zu sein" Washington Post.
GOTT SEI DANK lebe ich in Deutschland. Ishmael Beah ist nur ein Jahr älter als ich. Als Kindersoldat in Sierra Leone wird er Opfer und Täter des Bürgerkrieges zugleich. Seine Geschichte ist prägend. Lange habe ich kein Buch mehr so intensiv gelesen. Zum Teil war das was ich las absolut abscheulich und ich wollte nur schnell drüber lesen, damit ich mir die Bilder möglichst nicht einprägte. Oft legte ich das Buch für ein paar Minuten zur Seite und musste verarbeiten. "Rückkehr ins Leben" ist auf jeden Fall Horizont erweiternd und sehr empfehlenswert, aber es ist auch grausam. Man sollte sich überlegen, ob man sich damit auseinandersetzen möchte oder nicht.
Mich hat die Geschichte von Ishmael Beah dankbar gemacht für die Werte, die in mein Leben durch Erziehung und Umwelt hineingelegt worden sind. Bei uns in B-Spandau wurde letztens ein Mann wegen Zivilcourage am Badestrand tödlich erstochen, in Palästina kämpft das eigene Volk gegeneinander und in Sierra Leone töten 12 Jährige. Das macht mir manchmal Angst. Daher bin ich dankbar für die Prägung in meinem Leben sich immer gegen Krieg und Gewalt auszusprechen.